Die Erhaltung kirchlicher Kulturgüter ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen, das auf Traditionen begründet werden kann. Zu beachten gilt, dass nicht nur für die Kirchengeschichte, sondern auch für die Lokal- und Kulturgeschichte kirchliche Kulturgüter seit jeher von herausragender Bedeutung sind. Wir gehen noch einen Schritt weiter, denn sie sind mehr als nur Funktionsträger, die den partikularen Interessen einer Kirchengemeinde dienen, sie gehören zum Erbe der gesamten Bevölkerung und stehen – schon aus den Intentionen der christlichen Verkündigung heraus – allen Besuchern offen.
Als Beispiel hat die katholische Kirche in Deutschland alleine über 24.500 Gotteshäuser, davon 23.000 Einzeldenkmale im Sinne des staatlichen Denkmalschutzes. Darüber hinaus befinden sich im katholischen Kirchenbesitz weitere knapp 40.000 denkmalgeschützte Gebäude und Liegenschaften, worunter etwa historische Pfarrhäuser, ehemalige Zehnthöfe, klösterliche Wirtschaftsgebäude, Schulen, Krankenhäuser etc. zu subsumieren sind. Die Pflege dieses Denkmalbestandes erfordert denkmalpflegerische Maßnahmen in Höhe von 418 Mio. Euro p. a. In diesem gewaltigen Finanzvolumen sind alleine 79,4 Mio. Euro Umsatzsteuer enthalten.
Schutz von Denkmalen
Fürsorgepflicht besteht auch für kirchliche Baudenkmale, denn nach § 6 DSchG BW sind die Eigentümer und Besitzer von Kulturdenkmalen verpflichtet, ihr Denkmal im Rahmen des Zumutbaren pfleglich zu behandeln. Wer ein Kulturdenkmal zerstören, beseitigen, aus seiner Umgebung entfernen oder in seinem Erscheinungsbild beeinträchtigen will, benötigt dafür die Genehmigung der unteren Denkmalschutzbehörde. Dies gilt für alle Kulturdenkmäler, mit einer Besonderheit gilt diese Regelung für bewegliche Kulturdenkmäler nur, wenn sie sichtbar oder zugänglich sind. Dieses Beispiel zeigt, dass gemeinsame Denkmalpflege erfolgreich umgesetzt werden kann, Denkmalpflege ist ein gemeinsames Projekt Angefangen von der Bevölkerung, der Kommunalpolitik, Behörden und vielen anderen und Gebäude zu neuem Leben zur Lebensqualität der Gemeinschaft beitragen und das nicht nur in Ballungsgebieten wie Stuttgart.